Managed Services sind Treiber des IT-Geschäftes

(Haar bei München, 11/2022)

Managed Services gelten als wichtiger Grundpfeiler des Systemhaus-Geschäftes der Zukunft. Doch die Transformation zum MSP ist komplex, die Einführung entsprechender Dienste und die Entwicklung weg vom Schwerpunkt Projektgeschäft gehen mit zahlreichen Herausforderungen einher. Wo also steht der hiesige Markt beim Thema Managed Services tatsächlich?

Produkt- und Projektgeschäft, Abrechnung nach Aufwand – über viele Jahre galten im IT-Markt altbewährte Strukturen. Doch mit sinkenden Hardware-Margen, steigender Komplexität und nicht zuletzt zunehmendem Wettbewerb stößt dieses Konzept vielerorts an Grenzen. Hier kommen Managed Services ins Spiel. Dienste, deren Bereitstellung und Verwaltung IT-Partner übernehmen und die als progressiver, chancenreicher strategischer Ansatz der Zukunft gelten. Doch ein Selbstläufer sind sie nicht. Der Weg vom Systemhaus zum Managed Service Provider ist steinig, der Aufbau eines gut durchdachten Portfolios komplex.
Immerhin gilt es, das eigene Geschäftsmodell in vielen Bereichen teils gänzlich neu zu denken und Mitarbeitende wie Kunden mit auf diese Reise zu nehmen. Trotz der Hürden haben sich Managed Services unter deutschen IT-Anbietern aber längst etabliert, wie die vorliegenden Studienergebnisse unterstreichen. Im Schnitt entfallen über alle befragten Unternehmen hinweg bereits mehr als 30 Prozent der Gesamtumsätze auf entsprechende Dienste. Und das nicht ohne Grund. Knapp 40 Prozent der Anbieter berichten davon, dass Managed Services ihnen neue Marktpotenziale erschlossen hätten. So wundert es kaum, dass vier von fünf der Befragten ihren jeweiligen Managed-Services-Anteil künftig noch erhöhen wollen – 24 Prozent gar „massiv“.

Wie hat sich diese Nachfrage in den letzten 24 Monaten entwickelt? Bei jedem zweiten befragten Unternehmen ist die Nachfrage nach Managed Services gestiegen oder sogar „sehr stark“ gestiegen. Lediglich bei 5 Prozent ist sie rückläufig. 

Aufschlussreich ist auch der Blick auf das jeweilige Portfolio und die angebotenen Dienste. So rangieren Remote Monitoring- sowie Update- und Patch-Management-Lösungen ganz vorne unter den Managed Services, dicht gefolgt von verschiedenen Services aus dem IT-Security-Bereich. Im Vergleich hingegen noch nicht allzu verbreitet sind Business-Applikationen wie das CRM oder auch Datenbanken.
Doch Auf- und Ausbau stellen die Unternehmen vor vielfältige Hürden – und das auch in Hinblick auf ein mittlerweile äußerst wettbewerbsfreudiges Umfeld. So bewerten 26 Prozent die geringen Differenzierungsmöglichkeiten als sehr große Herausforderung, 23 Prozent tun dies wiederum bei der Sicherstellung der Finanzierung im Übergang vom Projekt- zum Managed Services-Geschäft. Zudem bezeichneten besonders viele Befragte in Summe die Automatisierung der Prozesse als große oder sehr große Herausforderung. Ähnlich steht es um rechtliche Bedenken bezüglich des Übergangs zur IT-Betriebsverantwortung.

Wachstumstreiber

Ein ausgewogenes Bild zeigt sich bei jenen Aspekten, die sich auf die Entscheidung für den Auf- und Ausbau des Geschäftsfeldes Managed Services ausgewirkt haben. In Summe bezeichneten die befragten Unternehmen vor allem den Wechsel zu wiederkehrenden, gut planbaren Umsätzen sowie eine stärkere Kundenbindung als eher wichtig oder sehr wichtig. Die größten Anteile der Antwortoption „sehr wichtig“ zeigen sich mit jeweils 20 Prozent hingegen bei „Kunden haben Managed Services aktiv gefordert“ und „Ausgleich für kaum mehr rentables Hardware-Geschäft“.

Und wer den Sprung zum Managed Services Provider erfolgreich umsetzt, den erwarten vielfältige Chancen. Denn die Einführung entsprechender Dienste wirkt geradezu als Turbo für IT-Anbieter in ihrem Bemühen, neue Marktpo-tenziale zu erschließen, aus – das belegt die Studie eindeutig: Fast neun von zehn Befragten (88 Prozent) erklärten, dass sie durch Managed Services neue Kunden und/oder Projekte gewinnen oder den Umsatz steigern konnten. Und ein Blick auf die kundenseitige Nachfrageführt vor Augen, warum Managed Services diese Schubkraft für IT-Systemhäuser und -Dienstleister entwickeln. Manche Produkte und Services muss die IT-Branche der Kundschaft erst mühsam erläutern und schmackhaft machen; bei Managed Services hingegen ist dies offenbar nicht – oder nicht mehr – der Fall.

Wie wichtig waren die folgenden Punkte für Ihre Entscheidung, das Geschäftsfeld Managed Services auf-/auszubauen?

Entscheidendes Standbein des IT-Geschäftes

Managed Services sind im deutschen IT-Dienstleistungsmarkt also auf dem Vormarsch – auch wenn das Potenzial längst noch nicht ausgereizt ist. Doch schon jetzt gehen zwei von fünf der befragten IT-Anbieter davon aus, dass Managed Services künftig das vorherrschende Geschäftsmodell für IT-Systemhäuser sein werden. Gut ein Drittel sieht Managed Services künftig in einer bedeutenden Rolle, die gleichwertig neben anderen Bereichen wie beispielsweise dem Hardware-Vertrieb steht. Nur eine kleine Minderheit der IT-Anbieter erwartet hingegen, dass Managed Services künftig lediglich eine untergeordnete oder gar nur eine kleine Rolle spielen werden. Dass Managed Services künftig für IT-Systemhäuser ohne Bedeutung sind, glaubt wiederum keiner der Befragten.

Weitere spannende Erkenntnisse rund um Portfolio, Nachfrage, Herausforderungen und die allgemeine Entwicklung im Managed Services-Bereich finden Sie auf den Seiten der 40-Seitigen Studie, die Sie hier herunterladen können:

Über die Studie Managed Services:

Im Juli 2022 haben ICT CHANNEL, funkschau und LANline in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut IFAK und den Sponsoren Macmon Secure, OpenText, Trend Micro und Watchguard eine Online-Befragung unter rund 190 Unternehmen rund um das Thema Managed Services durchgefügt. Befragt wurden Kleinstunternehmen, KMU, Unternehmen aus dem gehobenen Mittelstand sowie Großunternehmen, die wiederum Kunden aller Größen betreuen. Der Fokus lag jedoch auf KMU und dem Mittelstand.